Geplant und gebaut wird das Fred Young Submillimeter Teleskop (FYST) vom internationalen wissenschaftlichen Konsortium CCAT Observatory Inc., an dem die Universitäten Köln und Bonn mit 25 Prozent beteiligt sind. Entwickelt wurde es von der Firma Vertex Antennentechnik GmbH in Duisburg. Im April 2024 wurde das Teleskop auf dem Gelände der Firma Wessel GmbH in Xanten testweise aufgebaut und präsentiert. Anschließend wurde das FYST demontiert und ist nun auf dem Weg zu seinem eigentlichen Standort in 5.600 Metern Höhe auf dem Berg Cerro Chajnantor in der chilenischen Atacama-Wüste.
Das hochmoderne Teleskop hat bei einem Spiegeldurchmesser von sechs Metern eine Oberflächengenauigkeit von 10µm, womit es für den Betrieb im Submillimeter- bis Millimeter-Wellenlängenbereich ausgelegt ist. Das neuartige optische Design wird Aufnahmen mit hohem Durchsatz und großem Sichtfeld liefern und so eine schnelle und effiziente Kartierung des Himmels ermöglichen. Das FYST wird Einblicke in die Geburt der ersten Sterne nach dem Urknall sowie in die Entstehung von Sternen und Galaxien gewähren.
Beobachtungen im Submillimeter-Strahlungsbereich werden durch Wasserdampf in der Erdatmosphäre verzerrt und das Signal stark abgeschwächt. Daher wird ein hoher und trockener Standort benötigt. Die Installation des Teleskops in 5.600 Metern Höhe auf dem Berg Cerro Chajnantor in Chile ist somit ideal. FYST steht damit 700m über dem sich in der Chajnantor-Hochebene befindlichen und aus 66 Parabolantennen bestehenden Radioteleskop-Verbund ALMA (Atacama Large Millimeter/submillimeter Array).
"Nach dem erfolgreichen Testaufbau hier in Deutschland ist der Transport nach Chile ein weiterer Meilenstein für unser einzigartiges Teleskop. Damit sind wir den wegweisenden wissenschaftlichen Beobachtungen, die wir von FYST erwarten, einen deutlichen Schritt näher gekommen“, sagt Professor Dr. Dominik A. Riechers vom Institut für Astrophysik der Universität zu Köln.
Partner im FYST-Projekt sind die Cornell University (USA), ein deutsches Konsortium bestehend aus der Universität zu Köln, der Universität Bonn und dem Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching sowie ein kanadisches Konsortium mehrerer Universitäten.